Westliche Phytotherapie
Phytotherapeutika sind Arzneimittel, deren aktive Inhaltsstoffe ausschließlich aus Pflanzen, Teilen von Pflanzen oder pflanzlichen Materialen in rohem oder verarbeitetem Zustand oder Kombinationen daraus bestehen. Die NaturApotheke verwendet für Phytotherapeutika die ESCOP Definition, die auf den Prinzipien, die im Glossar “Quality of Herbal Remedies The rules governing medicinal products in the European Community Vol III Guidelines on the quality, safety and efficacy of medicinal products for human use. ISBN-92-825-9619“, beschrieben sind, basiert. Auch Säfte, Gummi, fette Öle, flüchtige Öle und vergleichbare Substanzen werden zu den pflanzlichen Stoffen gerechnet. Phytotherapeutika können zusätzlich zu den aktiven Inhaltsstoffen auch Zusatzstoffe enthalten. Chemisch definierte und isolierte Bestandteile werden durch ESCOP und die NaturApotheke nicht als Phytotherapeutika eingestuft, ebenso wie Arzneimittel, die pflanzliche Materialen und/oder Zubereitungen von Arzneipflanzen in Kombination mit chemisch definierten Stoffen enthalten.
Viele pflanzliche Präparate werden zu Unrecht homöopathische Arzneimittel genannt. Bei homöopathischen Arzneimitteln, die oft aus pflanzlichen Mitteln hergestellt sind, ist das sogenannte Potenzieren (Verdünnen und Schütteln) essentiell. Pflanzliche Präparate, die nicht potenziert werden und in nicht oder nur minimal verdünnter Form verabreicht werden, können in Nahrungssupplemente und Phytotherapeutika unterteilt werden. Phytotherapeutika wirken genauso wie (synthetische) Arzneimittel über Moleküle, die eine Verbindung mit Molekülen im Körper des Patienten eingehen. Pflanzliche Arzneimittel sind nicht per definitionem ungefährlich.
Es besteht noch immer die weitverbreitete und falsche Annahme, dass natürliche Arzneimittel ungefährlich sind. Dies erstaunt, denn das Wissen, dass viele Pflanzen giftig sind, ist ebenfalls weitverbreitet. Phytotherapeutika scheinen weniger Nebenwirkungen zu haben als konventionelle Arzneimittel, dennoch sollten sie wie konventionelle Arzneimittel behandelt werden. Auch bei “sicheren” Präparaten sollte man daher auf Nebenwirkungen, Gewöhnung und Abhängigkeit achten. Auch werden oftmals Phytotherapeutika - diese fallen unter die Arzneimittelgesetzgebung - und Nahrungssupplemente – die unter das Lebensmittelgesetz fallen - verwechselt.
Westliche Phytotherapeutika werden auch in der TCM genutzt. Dies beschreibt Jeremy Ross in seinem Buch: ''Combining Western herbs and Chinese Medicine''. Klicken Sie hier für weitere Informationen.